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cava posterior
â– "A. coeliacu
' Aorta
A. mesenterica
anterior
A. suprarenalis sini
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kalis dextra
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M0RPH0L0GISCHE8 JAHRBUCH.
EINE ZEIT8CHRIPT
FOR
AMTOIE DND ENTWIGKELDNGMSGHIGHTE.
HERAUSGEGEBEN
VON
CARL OEOENBAUB
PROFESSOR IN HEIDELBERG.
F0NFUNDZWANZI6STER BAND.
>
MIT 21 TAPBLN UND 94 PIGURBN IM TEXT.
LEIPZIG
VERLAG VON WILHELM ENGELMANN
1898.
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Inhalt des fiinfundzwanzigsten Bandes.
Erstes Heft.
Aasgegeben am 31. December 1890. g ..
Zur Phylogeneae der Wirbelthierkralle. Von E. Goppert Mit Taf. I und
19 Fig. im Text) 1
Untersuohungen dber die Hypophyse iind die Infundibularorgane. Von
B. Haller. Mit Taf. II— VII und 4 Fig. im Text.) 31
Uber Variationen der Spinalnerven imd der Wirbelsftule anurer Amphibien.
III. (Bufo cinereus Schneid.)'; Von H. Adolphi. (Mit Taf. VIIL; ... 115
Zweites Heft.
Aasgegeben am 2. Jnli 1897.
Uber die Entwicklung von Hypoohorda und Ligamentum longitudinale ventrale
bei Teleostiern. Von K. Franz. Mit Taf. IX u. 2 Fig. im Text.) . . 143
Zur Frage nach der morphologischeu Bedeutung der Hypochorda. Von'
H, Klaatsch. Mit Taf. X. 156
Some remarks on Dr. Thilo^s memoir on »Die Umbildungen an den Qlied-
maGen der Fi8che«. By W. SOrensen. With 6 figures in text.) ... 170
BlutgefaCe im Epithel. Von F. Maurer. Mit Taf. XI 190
Das Knorpelskelet des &u6eren Ohres der Monotremen — ein Derivat des
Hyoidbogens. Von G. Ruge. (Mit 6 Fig. im Text.) 202
Bemerkimgen CLber die Gastrula des Amphioxus. Von H. Klaatsch. (Mit
Taf. XII und 4 Fig. im Text.) 224
Bemerkungen zur Auffassung der Morphologic der Rippen in RabPs »Theorie
des Mesoderms*. Von E. Gdppert 244
Beitrftge zur Entwioklungsgeschichte der Selachii. Von C. K. Hoffmann.
(Mit Taf. XIII— XIV und 9 Fig. im Text.) 250
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IV
DrittoB Heft. = - '
Ansgegeben am 3. Docembcr 1S97.
Seite
Beitrag zur Neurologic der unteren Extremit&t der Primaten. Von L. Bolk.
(Mit 26 Fig. im Text.) 305
Bill Beitrag zur yergleichenden Anatomie des Venensystems der Edentaten.
Von F. Hochstetter. (Mit Taf. XV und 1 Figur im Text.) 362
The Development of the Cartilaginous Skull and of the Branchial and Hypo-
glossal Musculature in Necturus. By Julia B. Piatt. (With plates
XVI— XVIII.) 377
Viertes Heft.
Ansgegeben am 11. Mirz 1898.
Die Segmentaldifferenzirung'des menscblicheu Kumpfes und seiner Extremit&ten.
Beitr&ge zur Anatomie imd Morphogenesc des menschlichen Kdrpers. I.
Von L. Bolk. (Mit 8 Fig. im Text) 465
Uber das Wandem der Extremit&tenplexus und des Sacrum bei Triton
taeniatus. Von H. Adolphi. (Mit 8 Fig. im Text.) 544
Die Entwicklung und funktiouelle Oestaltung des Sch&dels von Ichthyophis
glutinosus. Von K. Peter. (Mit Taf. XIX— XXI und 1 Figur im Text.) 555
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FED .b 1897
Zur Phylogenese der Wirbelthierkralle.
Von
Dr. med. E. Goppert^
Frivatdocent nnd Assistent am anatomisclien Institat zu Heidelberg.
Mit Tafel I und 19 Figuren im Text
Einleitnng.
Unter den amnioten Wirbelthieren finden sich die primitivsten
Krallen bei den Krokodilen, den Schildkroten und V(5geln (s.
Boas I). Sie bilden tUtenfdrmige Hornbekleidungen der mehr oder
Fig. I.
Kr.Wi
Croeodil (spec.?). Alterer Embryo. Medianer Languschnilt darch einen Finger. 20/1. A.H, Ann-
fftllangshorn. I'r.-PI. Krallenplatte. jrr.-<9. Krallensohle. Ar.-)V. Krallenwall. In alien Textflgarea
â– ind die Terschiedenen fiestandtheile in folgender Weise dargestellt: Stratum corneum reap.
Kralle durch Strichelnng parallel der Oberflache, Stratum Malpighii dnrch feine Punktirnng,
Knochengewebo durch grObere Pnnktirung, K nor pel durch weiter aus einander etehende, den
Zellkernen entsprechende Funkte.
weniger hakenartig gekrtimmten Endglieder an Fingern und Zehen
(Fig. I). Schon hier unterseheidet man aber an ihnen den ventralen
Theil, die Krallensohle (Hornsohle oder Sohlenhorn) (Kr.-S.)
von dem dorsalen, der Krallenplatte {Kr.-Pl.). Die erstere ist
Morpholog. Jahrbuch. 2A. 1
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2 E. GOppert
flacher als die Krallenplatte, die auch in querer Biehtung stark ge-
wSlbt ist. Die Krallensohle besteht ferner aus weniger fest gefUgter
Hornsubstanz und reicht weniger weit proximalwarts als der dorsale
Krallenabschnitt. Der ganze Hinterrand der Kralle wird vom Kral-
lenwall (/tr.-TF.) schlitzend umschlossen.
Trotz des verschiedenen Verhaltens von Krallensohle und Kral-
lenplatte stellen beide doch eine Einheit vor und gehen vom und
seitlich unmittelbar in einander Uber. Es erscheint also mQglicb,
wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass sich die Verschiedenheit beider
Theile aus einer ursprttDglichen Grieichheit herausgebildet hat
Es finden sich nun auch bei einzelnen Amphibien stark ent-
wickelte Erallen. Bekannt sind sie von einem Salamandrinen, Ony-
chodactylus, und einer KrOte, Dactylethra (Xenopus).
Wahrend die Krallen von Onychodactylus, so viel ich sehe, noch
keine eingehende Darstellung erfahren haben, sind die von Dacty-
lethra durch Boas (I) untersucht worden. Boas gelangt dabei zu
der Ansicht, dass es sich bei den innerhalb der Amphibienklasse
beobachteten Krallen um ganz vereinzelte Vorkommnisse handelt,
die mit den Amnioten-Krallen unmittelbar nichts zu thun haben,
sondem nur analoge Bildungen vorstellen. Die wirklichen Vorlaufer
der Krallen der hoheren Wirbelthiere dagegen sieht Boas mit Wahr-
scheinlichkeit in den Homschuppen, wie sie den Reptilien zu-
kommen, und zwar in endst^ndigen, die Zehenspitze umschlieBenden
Kegelschuppen. Nirgends hat sich aber dieser vorausgesetzte Aus-
gangszustand unverandert erhalten. Bereits die einfachste Sauro-
psiden-Kralle ist von ihm schon um ein gutes Sttick entfernt; in
erster Linie durch die Krtimmungsverhaltnisse und die Sonderung
von dorsaler Krallenplatte und ventraler Krallensohle.
Wahrend Boas einen Urzustand ftlr die Amnioten-Kralle also
nur hypothetisch annimmt, sehen ihn auf der anderen Seite Zander
(VII) und Gegenbaur (III) noch jetzt thatsachlich erhalten in den
Epidermisverdickungen und Verhornungen, wie sie an den Finger-
und Zehenenden vieler Amphibien vorkommen.
Die letzterwslhnten Verhaltnisse sind nun von Boas nicht be-
rllcksichtigt worden, obgleich es doch keineswegs ausgeschlossen
zu sein scheint, dass sie zusammen mit den Krallen von Onycho-
dactylm und Dactylethra in eine grCBere Entwicklungsreihe gehSren.
Es besteht also vor der Hand die M5glichkeit, dass Krallen- und
Krallenanfange einen allgemeineren Besitz der Amphibien bilden.
WUre dies in der That der Fall, so wflrde man kaum Bedenken
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Zur Phylogenese der Wirbelthierkralle. 3
tragen kt^nnen, der ZANDER-GEGENBAUR'schen Ansicht beizupflichten
und in den endst^ndigen Hornbildungen der Amphibien-Zehen die
Vorstufen der Amnioten-Kralle zu erblicken.
Die Untersuchung der Erallenbildungen der Amphibien ist
demnach geeignet, auf die Phylogenese der Wirbelthierkralle Licht
zu werfen, indem sie uns mttglicherweise die ersten Anfange der-
selben enthtillt Von diesem Gesichtspunkt aus ist die Amphibien-
Eralle der Gegenstand der vorliegenden Arbeit geworden.
I. Urodelen.
Wir beginnen unsere Untersuchung mit den Urodelen und hier
wieder mit einer Form, die sich erfahrungsgem^B durch die Ur-
sprtlnglichkeit ihres Baues auszeichnet, mit Menohranchus [Necturus]
lateralis Say.
Die mir zur Verfbgung stehenden Thiere dieser Art besitzen
sUmmtlich kegelfbrmig auslaufende Finger und Zehen. Ihre Spitzen
Bind ausgezeichnet durch eine gelb-braune Farbung, wahrend weiter
proximal ein weiBlicher, endlich ein grauer Farbenton vorherrscht.
Fig. II.
Menobranchua (Neclurus) lateralis. Medianer Lingsschnitt durch einen Finger. 15/1. Sirat.com.
Stratum corneam.
Die gelb-braune F^rbung der Finger- und Zehenenden beruht
auf einem intensiven Verhornungsprocess, der hier Platz gegriffen
hat Bekanntlich wird im AUgemeinen die Epidermis derPerenni-
branchiaten nach auBen durch Zellen abgeschlossen, die einen
starken Gutioularsaum tragen. Es fehlt dagegen eine Hornschieht.
Dies ^ndert sich an den Fiugern und Zehen. An ihrer Dorsalseite
beginnen in der Gegend des letzten Interphalangealgelenks die ober-
1*
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E. G(5ppert
Fig. III.
sten Epidermiszellen sicli abzuplatten und za verhornen. Damit ent-
steht ein zan&chst dUnnes aber selbst bei schwacher VergrOBerang
deatlich erkennbares Stratum corneam.
Ein solches findet sich an der Ventral-
seite der Finger schon im Bereich des
ersten Gliedes. Auch in der obersten
Lage der Homschicht sind die Kerne
noch gat f&rbbar. Etwas distal vom
letzten Interphalangealgelenk tritt nan
gleichm^Big an der ganzen Oberflache
des Fingers eine allmahliche Ver-
dickang des Stratum corneam ein, die
an der Fingerspitze ihren HQhepnnkt
erreicht (Fig. II). Innerhalb der Hom-
schicht schlieBt sich hier an eine
anterste Zone abgeplatteter Zellen mit
noch gat fkrbbaren Kernen eine
Schicht, die an Borax-EarminprHparaten
im Ganzen angeftlrbt bleibt and nur
ganz schwach tingirte Kerne hervor-
treten iS^sst. Daraaf folgt nach aaBen
eine oberste Zone br&unlicher, stark
verhornter Elemente. In ihr werden nar
noch vereinzelte gefarbte Kerne sicht-
bar. Aaf der Anwesenheit dieser Hom-
schicht beraht die oben erwahnte Ver-
fUrbang der Fingerspitze.
Mit dem Aaftreten der Verstarkang
des Stratum corneam fUUt annHhemd
genau eine Verdickung der gesammten
Epidermis zusammen. Gleichzeitig er-
hebt sich die Lederhaut zu schmalen
langsgestellten Leisten, die in die Epi-
dermis eingreifen, wie es in gleicher
Weise von Leydig (IV) bei den Sala-
mandrinen nachgewiesen worden ist
(Fig. 2 J-rf). Dass die Pigmentirung des
Integuments der Finger nach der Spitze
zu abnimmt^ ergiebt sich schon bei
makroskopischer Betrachtung. Vom findet es sich nur noch in
Spuren vor.
Mtnobranckut lateralis, Qaerschnitte
durch das Fingerendglied. 15/1.
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Zur Phylogenese der Wirbelthierkralle. 5
Eben so wie Letdig fllr andere Arten gezeigt hat, gehen ferner
auch hier aus dem Enochengewebe des vordersten Theiles der End-
phalange Bindegewebsfibrillen hervor, die bttndelweise zasammenge-
schlossen in radiUrer Anordnung gegen das Integument der Finger-
spitze ausstrahlen (Fig. II and lU c und d] . Die hinteren schlagen
dabei einen schr&gen, proximalwHrts gerichteten Verlanf ein. Die
Btlndel biegen znm Theil in die Leisten der Lederhaut ein, zam
Theil enden sie zwischen ihnen. Vielfach stellen sieh dabei die
hohen basalen Epidermiszellen in die Richtang der BindegewebszUge
ein. Wie sieh die letzteren zn den Epidermiszellen selbst verhalten,
wnrde nicht antersaeht.
Genauer mttssen wir uns noch mit der ftuBeren Form des End-
gliedes beschSlftigen. Ein medianer Sagittalschnitt (Fig. II) zeigt,
entsprechend dem auBeren Verhalten, das Fingerende einfach kegel-
artig zngespitzt. Es unterscheidet sieh dadurch yon der ihm zuge-
h^rigen Endphalange, die eine leichte Ertlmmung nach der Ventral-
seite aufweist. Von Wichtigkeit ist noch, wie sieh sp&ter zeigen
wird, die Gestalt des Querschnittes (Fig. UI). In einem Schnitt
durch den Anfang des Fingerendgliedes (a) ttberwiegt der quere
ttber den dorso-ventralen Durchmesser. Dabei ist die ventrale Seite
etwas starker gewdlbt als die dorsale. Im Bereich des proximalen
Theiles der terminalen Hornschale (J) ist der Querschnitt fast rein
oval zu nennen mit quergestelltem langeren Durchmesser. Je weiter
wir nan aber nach vorn gehen, desto mehr n9.hert sieh die Gestalt
des Querschnittes der Kreisform (c). In der Htthe der Endphalangen-
spitze ist sie geradezu als kreisrund zu bezeichnen (d). Der Unter-
schied, der zwischen transversalem und dorso-ventralem Durchmesser
zn Gunsten des ersteren allerdings noch besteht, ist ftuBerst unbe-
deutend. In den vordersten Schnitten, welche nur noch das Epithel
der Fingerspitze treffen, nimmt er allerdings wieder um einen ge-
ringen Betrag zu [e).
Alles in Allem finden wir also bei Menobranchus ein
kegelfOrmig zugespitztes Fingerende, ansgestattet mit
einem alle Seiten gleichm^Big umhttllenden Hornmantel.
FUr die uns beschaftigende Frage wichtige Verhaltnisse finden
sieh bei den Larven von Salamandra und Triton. Wir wissen
bereits durch Leydig, dass hier nicht wie beim erwachsenen Thier
die Finger- und Zehenenden abgerundet sind, sondem spitz aus-
laufen (Fig. IV).
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6
E. GM(ppert
Wir nntersnchen znn&ohst die Epidermis an den Fingerendglie-
dern bei Larven von Salamandra maculosa. Wie bekannt, besteht
die Epidermis der Salamandrinen-Larven im AUgemeinen aus
zwei Lagen. Die untere ist ausgezeichnet durch die GrOBe ihrer
Elemente, zu denen die LEYDiG'schen Zellen gehOren; die obere be-
steht ans etwas niedrigeren Zellen, von denen jede einen dicken
Cuticularsanm trftgt Unter letzterem finden sich vielfaeh Pigment-
anhUnfungen.
Gegen das Fingerende zn hOren znnHchst allmS,hlich die hellen
LETDiG'schen Zellen auf. Die Zellen der Epidermis erscheinen
durchweg trttbkttrnig. Im Bereicb der Spitze nimmt dann auch die
Schiohtenzahl der Oberhant zu. Auf etwa zwei basale Lagen
Fig. IV.
Salamandra macHlosa. a, h Hand und FaC einer LanrA Ton der Dorsalseite gesehen. 15/1.
c, d dasselbe eines erwachsenen Thieres. 2,5/1.
grOBerer. protoplasmareicher Elemente fUgt sich zun^chst eine Lage
stark abgeplatteter Zellen. In ihnen ist meistens der gleichfalls
flache Kern noch erkennbar. Er zeigt der Regel nach dunklere
Fftrbung als die tibrigen Epithelkeme und erscheint fast homogen.
An einigen dieser Zellen besteht an der Oberfl^che noch ein Guti-
cularsaum, wenn ihnen nicht, wie gleich gezeigt werden wird, noch
andere Elemente auflageru. Einzelne zeigen durch ihr gauzes Ver-
halten, dass sie einem Verhomungsprocess unterlagen. Meist ist
dann an ihnen nichts mehr von einem Kern wahmehmbar; sie bilden
stark glanzende, gelbliche Schuppen. An manchen Fingerspitzen
besteht noch ttber dieser ersten Lage platter Zellen eine zweite und
sogar dritte Schicht vollig verhomter Elemente. Die Fingerenden
sind also bei den Larven von Salamandra Hhnlich wie bei Meno-
branchus von einer Hornkappe umschlossen, die sie vor den tibrigen
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Zur Phylogenese der Wirbelthierkralle. 7
Theilen des KOrpers auszeichnet {Fig. Y Sfratcorn,], Diese Horn-
kappe ist in manchen Fallen an der ganzen Oberfl9rChe der End-
gliedspitze gleichmslBig entwiekelt. Zaweilen ist der ventrale Theil
derselben starker, d. h. es liegen mehr Schichten verhornter Elemente
ttber einander als dorsal. In anderen Fallen reicht der Bezirk der
Verhomung dorsal nicht ganz so weit proxiinalwarts als ventral.
Wir treflfen hier also auf eine groBe Reihe individueller Verschieden-
heiten, die wohl aber nnr tempor^re Bedeutnng besitzen.
Auch bei Larven von Siredon pisciformis bestehen nach Caeri6re
(II) abnliche Verhaltnisse, wie sie eben geschildert wurden.
Die Untersnehnng von Schnittserien giebt uns noch genaneren
Aofschlnss ttber die Form des Fingerendes. Auf medianen Lftngs-
schnitten (Fig. V) tritt die schon erwahnte konische Verjttngung des-
selben besonders dentlich in Erscheinung. In dem grQfieren oder
Fig.V.
SiixttiCanu
Salamandra maculosa. Larre. Mediane L&ngssehnitte dnrch Finger verschiedener Thiere. 60/1.
geringeren Grade der Zuspitznng bestehen auch hier Unterscbiede
zwischen den Fingern desselben nnd denen verscbiedener Individuen
(vgl. Fig. V a und b). Ferner sehen wir, dass die Fingerspitze nicht
einfach gerade gestreckt auslauft, wie es bei Menobranchus der Fall
war, sondern dass sie nach der Ventralseite zu leicht hakenfbrmig
gekrttmmt ist In Zusammenhang mit der Hornbekleidung des Finger-
endes muss das letztbeschriebene Verhalten die Leistung desselben
als Haftapparat steigern. Auch die Endphalange zeigt eine ausge-
sprochene Biegung nach der Ventralseite. Die KrUmmung ist starker
als die des ganzen Endgliedes.
Betrachten wir jetzt die Gestalt der Querschnitte (Fig. VI), so
finden wir sie noch im proximalen Theil des Endgliedes von der
Form eines liegenden Ovals (a). Etwa gleichzeitig mit dem Beginn
des Stratum comeum nimmt der Querschnitt Rreisform an (i), die
bis zur Spitze bestehen bleibt [c]. In einem Fall war hier der
dorso-ventrale Durchmesser um einen ganz geringen Betrag kleiner
als der transversale.
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8
£. Q(5ppert
Fig. VI.
Sehr S,hnliche Verhllltiiisse wie die Larven von Salamandra zeigen
altere Larven von Triton alpestris, Wie dort so enden aucli hier
die Finger und Zetien zngespitzt nnd besitzen da-
bei an ihrem Endglied eine leichte Krtlmmang
nach der Ventralseite, die von der letzten Phalange
in etwas verstarktem MaBe initgemachtwird(Fig.VII).
Wieder zeigt die Zehenspitze einen mnden Quer-
schnitt, wUhrend in den mittleren nnd hinteren
Theilen des Endgliedes eine quer-ovale Gestalt
desselben besteht. Endlich tritt auch hier an der
Spitze Verhornung der Epidermis ein. Sie griff
anf die Dorsalseite nar nnbedeatend, anf die Ven-
tralseite etwas weiter proximalwarts ttber (Fig, VII
Sirat.com.). M()glicherwei8e handelt es sich hier-
bei auch bei Triton am individuell nnd tempor9,r
schwankende ZuBtUnde.
Wie man sieht, schlieBt sich das Ver-
halten der Finger and Zehenenden der Lar-
ven von Salamandra und Triton unmittelbar
an Aen Menobranchus-ZuBtsLVid an. In dem Be-
sitz einer terminalen Hornhtille und der
runden Gestalt des Querschnittes stimmen beide mit ein-
ander Uberein. Einen Fortschritt der Salamandrinenlarve
bedeutet aber die hakenfQrmige Erttmmung des Endgliedes.
Salamandra maculoaa,
Larve. Qaerschnitte
dnroh das Endglied
einee Fingers. 60/1.
Fig. VU.
Triton alpisirit. Larre. Medianer L&ngsschnitt einer Zehe. 66/1.
Wahrend der Metamorphose erfahren die Finger- und Zehen-
enden der Salamandrinen eine erhebliche Umgestaltung.
Bei der ausgewachsenen Salamandra maculosa tlberzieht die ein-
fache Schicht stark verhornter Zellen, welehe die oberste Lage der
Epidermis bildet, gleichmSBig auch das Finger- und Zehenende
(Fig. VIII). Nur dadurch erfdhrt sie hier eine unbedeutende Ver-
starkung, dass auch tiefer gelegene Elemente an einzelnen Stellen
bereits vollkommene Verhornung zeigen (Fig. VIII).
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Zur Phylogenese der Wirbelthierkralle. 9
Die feineren VerhilltDisse des Zehenendes sind durch Letdig
(IV] zur Genttge bekannt geworden. Ich erwUhne daher nar kurz,
dass die Epidermis im Endglied sich erheblich verdickt (Fig. VIII)
(vgl. auch Zander [VII]). An der Dorsalseite tritt diese Dicken-
zanahme erst etwas weiter vom auf, als ventral. Gleiclizeitig greift .
die Lederbaut in Gestalt von sehmalen Leisten in die basalc^n Theile
der Epidermis ein (Fig. IX c), Auch bier zieben, wie bei Meno-
bronchus J BindegewebszQge in bttscbelartiger Gruppirnng aus dem
Knochengewebe der Endphalangenspitze znm Integament des Finger-
eodes. ScblieBlicb ist noch der BlutgefuBreichthum der Finger- and
Zehenspitzen bemerkenswerth.
Fig. VIII.
Salamandra maculosa. Medianer L&ngssohnitt dnrch einen Finger. 15/1. Dr, Drftse.
Ganz anffallend ist der Unterschied in der HuBeren Form des
Endgliedes zwiscben Larve und ervracbsenem Tbier. Bei letzterem
schwilit das Finger- und Zebenende bei Betracbtung von der Seite
nnd im medianen LSlngsscbnitt kolbenfbrmig an, so dass der Ver-
gleicb mit dem Ende eines Trommelscblagels nabe liegt (Fig. VIII).
Die bakenartige Biegung des Endgliedes ist dabei verloren gegangen
nnd bat einer Geradestreckung Platz gemaebt Die Endpbalange selbst
hat aber ibre leicbte Krttmmung beibebalten. Ibr terminates Ende
weist eine erbebliche plattenartige Verbreiterung auf.
Auch die QuerscbnittsverbSlltnisse sind niebt ganz die gleicben
geblieben (Fig. IX). Im Bereich des Mittelgliedes ist der Querschnitt
oval und stark in die Breite gezogen (a). Am Beginn des Endgliedes
beginnt die ventrale Seite sich stftrker zu vrOlben, wUbrend gleicb-
zeitig der Unterschied zwiscben dorso-ventralem und transversalem
Dorchmesser allmS^blicb abnimmt [b], Unter der im dorsalen Theil
des Qaerschnittes liegenden Phalange erscbeint jetzt eine starke
polsterartige Verdickung, radillr durcbzogen von den Bindegewebs-
ztigen, die, wie oben erwUhnt, Endpbalange und Integument mit ein-
ander verbinden. Anfangs ist die Dorsalseite gegenUber der Ventral-
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10
E. GOppert
Fig. IX.
d
seite etwas flach [c), weiter vorn gleicht sich das aus, so dass der
Qaerschnitt annS^hernd Kreisform annimmt, aber anch hier tiberwiegt
noch der Querdurchmesser (d).
Verwandte, in manchen Punkten aber doch abweichende VerhSlt-
nisse zeigen die Finger und Zehen von Triton alpestris. Eben so
wenig wie bei Salamandra haben wir
hier eine starke terminale Homkappe. Nar
darin zeigt sich an der Spitze eine Zn-
nahme des VerhornnngsprocesseSy dass
hier unter der obersten Lage vOllig ver-
homter Elemente auch die nUchst unteren
abgeplatteten Zellen deatlieh den Beginn
der Verhornung erkennen lassen. Wie bei
Salamandra nimmt auch hier die Epider-
mis im Endglied an Dicke zn. Nur an
der Ventralseite des Phalangenendes wird
sie wieder dUnner (Fig. X).
Die larvale Znspitzung der Finger und
Zehen ist auch bei Triton verloren ge-
gangen und hat einer stnmpfen Form
Platz gemacht. Die Krtimmung ihrer End-